
Heute steht es wieder in BILD & Co: Die deutschen Lebensmittel-Discounter senken wieder einmal die Preise. Um bis zu 22 % weniger zahlen wir künftig bei Aldi Nord und Süd, Lidl, Netto/Plus und Penny für einige Artikel.
Gut für uns?
So klingt es zumindest auf den ersten Blick. Tatsache ist aber, dass durch diese Preispolitik den klassischen Supermärkte und - oftmals noch inhabergeführten - kleinen Lebensmittelgeschäften immer mehr der Hahn abgedreht wird. Irgendwann geht in einem nach dem anderen das Licht aus - wer auf dem Land wohnt, kann schon jetzt ein Lied davon singen.
Am Ende zahlen wir alle drauf.
Man mag mich Orwell schimpfen, aber irgendwann wird es soweit sein, dass nur noch die großen Platzhirsche den Markt beherrschen: Aldi Nord und Süd, Lidl mit seiner Schwesterfirma Kaufland, REWE mit Penny, große Edeka-Märkte und ihr Discounter Netto und den früheren Plus-Märkten. Sie allein werden das Monopol in der Nahversorgung stellen - und damit auch die Preise bestimmen. Und die gehen dann garantiert nicht nach unten, darauf können wir uns heute bereits einstellen.
Manche Artikel nur noch 2 x jährlich?
Ein Grund für die geringen Preise ist nämlich, dass Aldi & Co nur etwa 700 - 1000 Artikel vorhalten, während es in einem klassischen Supermarkt zig mal so viele sind. Das spart nicht nur Lagerkosten, sondern mit den heiß beworbenen Montags-und-Donnerstags-Aktionsartikeln kann man gutes Geld verdienen und anderes quersubventionieren. Aber das führt auch dazu, dass wir irgendwann bestimmte Dinge halt nicht dann kaufen können, wenn wir sie brauchen (oder haben möchten), sondern nur noch dann, wenn der Discounter oder Branchenriese sie überhaupt im (Aktions-) Sortiment hat.
Für momentan günstige Preise zahlen wir irgendwann mit der Selbstbestimmung. Und ob das ein angemessener Preis ist?
cogito - 8. Apr, 13:45