Ein Kollege stirbt.

Der Kollege, der hier mit 46 Jahren viel zu früh verstorben ist (wobei man sich natürlich fragen kann, wann es denn zeitlich überhaupt jemals passend ist), war kein hohes Tier, niemand, der besonders auffiel - aber den offenbar sehr viele Menschen gemocht haben. Die Kirche (und es ist die größte hier) war bis auf den letzten Platz gefüllt. Unfassbar war die Nachricht für viele hier bei uns, die gedrückte Stimmung war überall zu spüren. Wie gesagt, er stand in der Hierarchie nicht oben, sondern eher weit unten - aber das sagt ja nichts über den Menschen aus. Er war jemand, der immer ruhig und freundlich war, der sich für seine Arbeit und für die Gemeinschaft hier engagierte. Jemand, der gern lachte, der seine Lebensgefährtin (ebenfalls eine Kollegin) und seine beiden 3- und 1-jährigen Kinder liebte und dem man das auch wirklich ansah. Er starb beim Fußballspielen an einem Herzinfarkt. Wie man heute weiß, hatte der Kollege wohl früher bereits zwei leichte Infarkte, die aber unbemerkt blieben.
Es hat uns ein Mensch verlassen, der auf seine ganz eigene Art besonders war. Eben dadurch, dass er nicht unbedingt aus der Menge herausstach (und das war bei seiner Körpergröße sogar wörtlich zu nehmen), aber als Kollege, Freund und sicherlich auch als Gefährte und Vater ein ganz besonderer Mensch war. Selbst beim Heraustragen des Sarges aus der Kirche wurde dies uns allen bewusst - im Hintergrund lief Frank Sinatra mit "My way" und sorgte wohl bei den meisten für einen dicken Kloß im Hals und feuchte Augen.
Ein Dank an die den Kollegen, die gleich nach Bekanntwerden des Sterbefalls eine Sammlung für die Hinterbliebenen gestartet haben. Da der Kollege nicht verheiratet war, geht seine Lebensgefährtin bei der Rente leer aus.
Lieber G. K. - Respekt vor Dir und dem, was Du hinterlässt: Den Glauben daran, dass es auch wirklich gute Menschen um uns herum gibt.
cogito - 19. Feb, 12:33